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In einem zweiten Anlauf plant Google im Sommer 2012 neue Produkte mit seinem Betriebssystem Google-TV 2.0 basierend auf dem Smartphone OS Android. Zusammen mit Sony als Partner bringt Google zwei netzwerkfähige Set-Top-Boxen in den Handel. Diese sollen das TV-Programm eines externen Receivers mit Internetinhalten versorgen und damit eine „offene Plattform für das Fernsehen der nächsten Generation“ bereitstellen. Weitere Dienste und Inhalte teilweise externer Anbieter sollen das Unterhaltungsangebot abrunden.
Google-TV & Sony: Netzwerkplayer NSZ-GS7 und Blu-Ray Player NSZ-GP9
Manche verstehen Googles erneuten Vorstoß als Reaktion auf die Gerüchte um das Erscheinen eines Apple iTVs, der gegen Ende des Jahres 2012 erwartet wird. Und auch Microsoft drängt mit XBOX Live TV auf diesen Markt. Höchste Zeit also für Google einen zweiten, erfolgreichen Versuch zu starten, um mit Google-TV neue Märkte im „Smart-TV„-Bereich (Hybrid-TV) zu erschließen.
Viel über die genaue Hardware der beiden Player ist noch nicht bekannt. Allerdings ist die Rede von starker Rechenleistung, um schnell und flüssig im Internet surfen zu können. Auch sollen tausende Apps, speziell für die Nutzung am Fernseher, konzipiert werden und zum Verkaufsstart bereitstehen. Als Open-Source-Plattform möchte Google-TV App-Entwicklern zudem ermöglichen, spezielle Widgets – bekannt von Android Smartphones – zu gestalten, um Nutzern eine noch stärkere Individualisierung zu ermöglichen.
Das Fernsehen der Zukunft: Vereinigung von TV und Internet
Das Konzept Google-TV: Das TV-Signal soll von einem externen Receiver kommen, wird über HDMI „durchgeschleift“ (d.h. unverändert weitergegeben) und mit Inhalten aus dem Internet angereichert. Ein „IR-Blaster“ soll dabei das Umschalten auf beiden Geräten ermöglichen. Zum Surfen kann man den hauseigenen und leistungsstarken Browser Chrome (einschl. Adobe Flash) nutzen, der alle gängigen Inhalte anzeigt. Sind Sie auf der Suche nach neuen Inhalten im Web, so bezieht der Suchmaschinenspezialist nicht nur „normale“ Webinhalte ein, sondern durchsucht hauptsächlich passende Video-Inhalte sowie das aktuelle TV-Programm nach Treffern. Ein besonderer Clou: Google-TV soll die Gewohnheiten seiner Nutzer analysieren, so Vorlieben erkennen und dazu passende, individuelle Programmvorschläge geben.
Übersicht über Funktionen des NSZ-GS7 und NSZ-GP9
Mit seinem neuen Partner Sony plant Google einen neuen Anlauf und bringt zwei Set-Top-Boxen NSZ-GS7 und NSZ-GP9 heraus. Diese werden voraussichtlich zwei der ersten Google-TV-Geräte in Deutschland sein. Ein genauer Erscheinungstermin sowie der Verkaufspreis sind noch nicht bekannt.
Highlights von Google-TV: Zu den Highlights gehört natürlich die Möglichkeit, sein individuelles TV-Programm zu gestalten. Davon war schon länger – auch bei anderen Herstellern – die Rede und nun soll es schließlich umgesetzt werden. Des Weiteren wird Sprach- und Gestensteuerung auf den neuen Google-TV Playern NSZ-GS7 und NSZ-GP9 vermutet, was zu den Gerüchten um das Erscheinen eines ähnlich steuerbaren Apple iTVs passen würde. Außerdem soll auch Multi-Tasking auf Google-TV Geräten möglich sein, sodass Sie beispielsweise nach Inhalten im Internet suchen können, gleichzeitig bei Facebook online sind und im Hintergrund das TV-Programm weiter läuft.
Gesteuert werden der NSZ-GS7 und der NSZ-GP9 nicht etwa über eine normale Fernbedienung, sondern über einen speziellen, zweiseitigen Controller – eine sog. „Wendefernbedienung“. Diese besitzt zum einen eine beleuchtete QUERTZ-Tastatur und zum anderen ein Touchpad zur Bedienung der beiden Player. Außerdem ist ein „3-Achsen-„(Gyro-)Sensor eingebaut, der u.a. zusätzlich für Mausbewegungen verwendet wird und ein Mikrofon für die Verwendung der Sprachsteuerung. Bei Bedarf können Google-TV Geräte aber auch über eine Smartphone-App für iOS- (Apple) und Android-Smartphones gesteuert werden.
Die beiden Apps „Media Remote“ sowie „Track ID“ sollen bereits vorinstalliert sein. „Media Remote“ ermöglicht es eine Webseite von Ihrem Smartphone per „Wischbewegung“ auf Ihren Fernseher zu übertragen, um Sie dort anzuzeigen. Die App „Track ID“ analysiert automatisch und im Hintergrund Musik, welche im TV-Programm oder im Internet gespielt wird und soll nahezu jeden Song erkennen.
Zweiter Anlauf mit neuen Partnern
Google plant mit Sony, LG und Samsung seinen Durchbruch im TV-Geschäft
In den USA sind Google-TV Geräte bereits ab Oktober 2010 erhältlich, jedoch ohne Zugriff auf den Android-Marktplatz für Apps. Dies solle sich mit dem Ende 2011 durchgeführten Google-TV Softwareupdate auf „Honeycomb“ schließlich ändern. Bereits jetzt ist es App-Entwicklern möglich, Ihre Anwendungen für die neue Google-TV-Plattform kompatibel zu gestalten. Außerdem sollen neue Funktionen wie Video-On-Demand über Amazons LOVEFiLM, Zugriff auf Plattformen wie YouTube und Social-Media Anwendungen das Angebot erweitern.
Die bereits in einem ersten Anlauf auf der IFA 2010 vorgestellten Internet-TV-Geräte von Sony wurde wohl wegen unausgereifter Software und fehlenden Inhalten zum „Ladenhüter“. Schon vorher stellte Logitech in den USA die internetfähige Set-Top-Box „Revue“ vor, die sich jedoch ebenfalls nur sehr schleppend verkaufte und daher im Preis von 249Dollar auf 99Dollar sank. Nicht zuletzt lag dies wahrscheinlich auch am Wiederstand der großen Fernsehsender in den USA, die Google-TV den Zugriff auf Ihre Dienste und Inhalte verwehrten. Logitech kündigte an, keine weiteren Google-TV-Produkte mehr auf den Markt zu bringen. Ebenfalls nicht mehr „an Board“ ist Intel. Der Chiphersteller möchte jedoch nun „auf eigene Faust“ in diesem Markt mitmischen.
Schließlich präsentierte LG Electronics – Partner von Google seit Anfang des Jahres – auf der CES 2012 seine Smart TV Reihe mit den beiden 3D LED-TVs LMG820 und LM960 basierend auf dem Google-TV Betriebssystem. Zurzeit ist es jedoch noch unklar, ob die Geräte auch in Deutschland mit Google-TV erscheinen werden. (Nachtrag: LG LM960V hierzulande womöglich erst 2013 mit Google-TV Betriebssystem)
Ebenfalls präsentierte Sony seine Set-Top-Box NSZ-GS7 auf der CES 2012. Journalisten hatten bereits die Möglichkeit, „auf Tuchfühlung“ mit dem NSZ-GS7 zu gehen. Der erste Eindruck scheint jedoch ernüchternd: schwammige Steuerung und fragwürdige Stabilität des Browsers waren das Ergebnis. Das Verhalten des Systems ließe sich jedoch nach Wunsch anpassen, so ein Sony-Vertreter. Scheint, als wäre die restliche Entwicklungszeit bis Sommer 2012 noch dringend nötig. Samsung soll ebenfalls 2012 Google-TV Produkte liefern. Als weitere Partner werden Vizio, Marvell und MediTek genannt.
In Europa sowie in den USA soll der Netzwerkplayer NSZ-GS7 und der Blu-Ray Player NSZ-GP9 im Sommer 2012 erscheinen. Genaueres ist noch nicht bekannt!
Nachtrag 03.04.12 – Google-TV Preise und Erscheinungsdatum bekannt: Nach Angaben eines franz. Sony Marketing-Directors sollen die ersten beiden Google-TV Geräte im September 2012 zunächst in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien erscheinen. Laut „Les Echos“ solle es sich dabei um eine Set-Top-Box zum Preis von 200 € und einen Blu-Ray Player zum Preis von 300 €, jeweils aus dem Hause Sony handeln. Von Beginn an sollen etwa 120 bis 200 speziell auf TV-Anwendung ausgerichtete Apps für Google-TV Geräte verfügbar sein.
schon ziemlich stark!