Brillenlose 3D-TV-Technik: Das 3D-Fernsehen der Zukunft ohne lästige Brille

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Die Technologie bei TVs schreitet immer mehr voran, auch in Sachen brillenlose 3D-Technik gibt es Neuigkeiten. Wie sich auf der Fernsehmesse NAB 2012 zeigte, hat Dolby in Zusammenarbeit mit Philips einen fortgeschrittenen Typus brillenloser 3D-Darstellung entwickelt. Das neuartige Format soll autostereoskopische Bilder in hoher Auflösung auf alle Displays, die für 3D geeignet sind, bringen – egal ob mit oder ohne spezielle Brille. Aktuell ist 3D noch ein wenig problematisch, denn nicht alle Displaygrößen bieten eine hervorragende Qualität bei der Darstellung von 3D-Bildern.

Neuartige brillenlose 3D-TV-Technik auf der NAB-Fernsehmesse

Auf der aktuellen NAB wurde das neue System auf den Prototypen HTC Evo 3D und 4K 3D TV getestet und für gut befunden. Um den 3D-Effekt auch noch bei sehr hohem Blickwinkel sicherzustellen, ist hierfür noch ein Quad-HD-Display notwendig. Dolby und Philips sind dabei, neue Maßstäbe in Bereich Autostereoskopie zu setzen. Gemeint ist damit ein Verfahren, mit dem dreidimensionale Bilder dargestellt werden. Der Eindruck der Tiefe der Bilder ist täuschend echt. Dabei sind keinerlei Geräte wie Brillen oder Ähnliches mehr nötig.

Das neu entwickelte Format könnte in Zukunft bei Fernsehern und vielen anderen Geräten, bei denen 3D erwünscht ist, zum Einsatz kommen, z.B. an Tablets, TV-Geräten, PCs oder Smartphones. Neu am Dolby 3D ist das Linsensystem auf dem Display, mit dem ganze 26 unterschiedliche Blickwinkel entstehen. Ein dreidimensionales Sehen ist somit uneingeschränkt möglich, auch wenn nicht direkt mittig auf das Display gesehen wird. Das neue System ist somit einzigartig und wird 3D-Fans begeistern, sobald es auf den regulären Markt kommt. Die Preise werden dann noch entsprechend hoch sein.

Bisher einzigartig: Toshiba 55ZL2G 3D-TV ohne Brille

Der erste bereits käufliche brillenlose 3D-Fernseher 55ZL2G von Toshiba, der nach dem gleichen Prinzip funktioniert, kostet um die 8000 €. Dafür besitzt er ein XL-Format mit 55 Zoll und vierfacher Full-HD-Auflösung. Die Bildschirmauflösung beträgt 3840 x 2160 Pixel. Mit dem Gerät ist es bereits jetzt schon möglich, in 3D-Qualität fernzusehen, ohne den Kopf ruhig halten zu müssen. Durch die Minilinsen können gleichzeitig verschiedene Perspektiven eines Fernsehbildes wahrgenommen werden. Ein Quad-Full-HD-Panel macht es möglich, dass das Augenpaar jeweils unterschiedliche Perspektiven der gleichen Bilderszenerie sieht.

Das ist momentan technisch nur mit der Cevo Engine möglich. Denn eine extreme Leistung ist speziell dann erforderlich, wenn sich mehrere Personen zugleich vor dem Bildschirm aufhalten. Das hoch entwickelte Gerät muss nämlich die verschiedenen Blickrichtungen selbst errechnen. Neun Perspektiven sind es hier, die in Echtzeit auf die Betrachter des Bildes fallen. Die eingebauten Miniaturlinsen machen das Unmögliche möglich.

Die Zukunft von Dolby 3D

Dolby und Philips haben eines vor, um ihren Prototyp noch weiter zu verbessern und auf den Markt zu bringen. Eine Zusammenarbeit mit Panelherstellern und Elektronikunternehmen ist geplant. Um das neuartige System bekannt zu machen, ist außerdem eine Kooperation mit großen Netzbetreibern und TV-Sendern angebracht. Der Vertriebs- und Marketing-Vizechef von Dolby Laboratories, Ramzi Haidamus, ist sich sicher, dass Dolby 3D zu einer Ausbreitung von 3D führen wird. Denn ein komfortables und angenehmes Sehen und Erleben von 3D-Inhalten wäre nun endlich möglich, und gleichzeitig werde mit der Einführung von Dolby 3D die bisherige Leistung von 3D-Systemen noch deutlich verbessert.

Ein Panel ist bei Dolby 3D aktuell trotzdem noch erforderlich. Denn damit soll nicht nur Full-HD dargestellt werden. Der auf der Messe gezeigte Prototyp ist angeschlossen an ein Quad-HD-Display mit 3840 x 2160 Pixel. Über genau dieselbe Pixelanzahl verfügt auch der Toshiba-Fernseher. Denn eine hohe Pixelanzahl sind für diese 3D-Technologie unbedingt erforderlich, damit die 3D-Bilder in möglichst hoher Qualität parallel dargestellt werden können. Die Mindestbedingung für die Gewährleistung der Qualität ist ein Quad-HD-Display. Leider ist der Markt zurzeit noch nicht so weit ausgereift, dass Displays der z.B. für Fernsehgeräte erforderlichen Größe in großen Mengen produziert und verkauft werden.

Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis der Käufer sie in herkömmlichen Elektronikgeschäften findet. Experten schätzen, dass es frühestens im Jahre 2013 so weit sein könnte. Dolby Laboratories mit Philips an seiner Seite wird sicher einiges dafür tun, dass dieses System bald ausgereift ist und dann so bald wie möglich auf den Markt kommt. Dann werden angenehme Zeiten für 3D-Liebhaber beginnen, die gerne auf die bisher obligatorischen 3D-Brillen verzichten möchten. In zukünftigen Generationen wird es dann vielleicht völlig normal sein, ohne Brille dreidimensional fernzusehen, mit welchem Gerät auch immer.

» Die besten 3D-TV’s im Überblick 

Weiterführende Links:

» Engadget.com: „Dolby 3D auf einem 4K-Display und dem HTC Evo 3D (Video)

» Golem.de: „3D ohne Brille: Dolby 3D braucht sehr hohe Auflösungen

Testbericht zum Toshiba 55ZL2G 3D-TV ohne Brille

Bildnachweis:© arsdigital – Fotolia.com


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